
Was versteht man unter einem Kontrastmittel?
Kontrastmittel gehören zu den in-vivo Diagnostika. Dies sind Arzneimittel, die zur Erkennung von Krankheiten im Körper eingesetzt werden. In-vivo Diagnostika werden direkt in Venen, Arterien oder Gelenke injiziert oder oral verabreicht. Sie werden benutzt, um Organe wie das Hirn, die Nieren, die Leber, die Blutgefäße oder den Magen und eventuelle Schädigungen sichtbar zu machen bzw. deren Funktion zu messen.
Für Röntgenuntersuchungen:
- Iodhaltige Kontrastmittel für den größten Teil der Untersuchungen
- Bariumsulfathaltige Kontrastmittel für Untersuchungen des Verdauungstraktes
Für Untersuchungen mit Hilfe der Magnetresonanztomographie (MRT):
- Kontrastmittel auf Gadoliniumbasis für alle Untersuchungen
Die wichtigsten Röntgenuntersuchungen unter Verwendung von Kontrastmitteln:
CT Angiographie
Bei der CT Angiographie werden die Blutgefäße (Venen und Arterien) untersucht. Nach der intravenösen Injektion eines iodhaltigen Röntgenkontrastmittels können in der CT Angiographie alle großen Blutgefäße sichtbar gemacht werden. Im Allgemeinen stehen aber die Aorta, die Nierenarterien oder die Halsschlagader im Vordergrund.
Koronarangiographie
Mit der Koronarangiographie untersucht man die Herzkranzgefäße. Hierzu wird ein iodhaltiges Kontrastmittel mit Hilfe eines Katheters direkt in die Koronararterien injiziert.
Gastrointestinales Röntgen
Hierunter fallen die verschiedenen Untersuchungen des Verdauungstraktes in seiner ganzen Länge mit Schwerpunkt auf gewisse Abschnitte (Dünndarm, Zwölffingerdarm, Kolon usw.). Kontrastmittel werden vor oder während der Untersuchung verabreicht.
Bariumuntersuchungen (mit Bariumsulfat als Kontrastmittel):
- Untersuchung der Organe im oberen Abschnitt des Verdauungstraktes (Speiseröhre, Magen, Zwölffingerdarm, Dünndarm). Das Kontrastmittel wird getrunken.
- Mit Bariumeinläufen wird der untere Teil des Verdauungstraktes (Dickdarm) untersucht. Das Kontrastmittel wird rektal verabreicht und setzt eine gründliche Vorbereitung des Darmes (Darmreinigung) voraus.
Arthrographie
Unter Arthrographie versteht man eine Untersuchung der Gelenke. Das Kontrastmittel wird direkt in das Gelenk injiziert (Knie, Schulter) Die Bilder werden aufgenommen während der Patient auf einem Röntgentisch oder in einem Computertomographen liegt.
Intravenöse Urographie
Die intravenöse Urographie ist eine Untersuchung des Harntraktes. Dazu wird ein Kontrastmittel intravenös injiziert. Die Bilder werden aufgenommen während der Patient auf einem Röntgentisch oder in einem Computertomographen liegt.
Häufigste MRT (Magnetresonanztomographie) Untersuchungen mit Anwendung von Kontrastmitteln:
MR Arthrographie
Unter MR Arthrographie versteht man die Untersuchung der Gelenke. Das Kontrastmittel wird direkt in das Gelenk (Knie, Schulter usw.) injiziert.
MR Angiographie
Unter MR Angiographie versteht man eine Untersuchung der Blutgefäße (hauptsächlich der Arterien). Nach der intravenösen Injektion eines Kontrastmittels kann die MR Angiographie zur Untersuchung der meisten großen Arterien benutzt werden, im Allgemeinen stehen aber die Aorta, die Beinarterien oder die Halsschlagader im Vordergrund.
MR Untersuchung des zentralen Nervensystems
Untersuchungen des zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark) werden durchgeführt, nachdem ein Kontrastmittel intravenös injiziert wurde. Dies ist eines der wichtigsten Anwendungsgebiete der Kernspintomographie.
MR Untersuchung der Bauch- und Beckenorgane
Diese Untersuchungen betreffen in erster Linie die Leber, die Bauchspeicheldrüse und die Genitalorgane (Gebärmutter, Prostata). Das Kontrastmittel wird intravenös injiziert.